
Verdrängung moderner Gefängnisse außerhalb der Stadt.
Moderne Gefängnisse, insbesondere im Fall der geschlossenen JVA, befinden sich die meisten Neubaupläne
am Rande der Stadt. Um das im Gefängnis festgehaltene Gefühl zu minimieren, ist das Gefängnis in größeren
Dimensionen gebaut und auf großen Grünflächen platziert. Wie aus den tatsächlichen Insasseninterviews hervorgeht, hilft es jedoch der „Normalität“ des Insassen nicht, den Raum einfach zu vergrößern.
am Rande der Stadt. Um das im Gefängnis festgehaltene Gefühl zu minimieren, ist das Gefängnis in größeren
Dimensionen gebaut und auf großen Grünflächen platziert. Wie aus den tatsächlichen Insasseninterviews hervorgeht, hilft es jedoch der „Normalität“ des Insassen nicht, den Raum einfach zu vergrößern.

Holzpergola und Pavilion

Normalität und Selbstdisziplin: Die zwei wichtigsten Schwerpunkte der Rehabilitation.
In der fortgeschrittenen Rehabilitationstheorie wird die Resozialisierung dadurch erfolgreich, dass der Gefangene sein normales Lebensniveau durch Selbstdisziplin erwirbt. Um diese Möglichkeit zu geben, wurde in diesem Projekt die Gefängnisgrenze mit Anbindungsgebäuden ersetzt und die Konstellation des gesamten Gefängnisses städtebaulich und architektonisch wie eine kleine Stadt konzipiert. Die Nutzungen wurden nach sechs unterschiedlichen Freiheitsgraden aussortiert und nach nötigem Volumenbedarf und untereinanderliegenden Relationen angeordnet.
Die Insassen werden nach regelmäßigen Zeitabständen immer neu bewertet und nach 6 Sicherheitsklassen individuell eingestuft. Dadurch haben alle Gefangenen unterschiedliche Zugangsrechte der jeweiligen Infrastrukturen. Je höher die Bewertungsnote ist, desto freier wird ein Gefangene. Unter diesem Selbstdisziplin-System können die Insassen die Relation zwischen Verantwortung und Freiheit persönlich erfahren und ´wieder´ lernen.


Raumprogramm: 13 Gebäuden, 19 Nutzungen und ein Binnenraum
Wohnblock (Wohnungsräume Gefangenen), Kirche, Bibliothek, Theater, Ton- und Schwimmhalle, Gemeindehaus, Verwaltungs- und Interviewbereich, Krankstationen, Kantine und Kochstudio, Werkstatt und Verkaufsladen (Haftsachen), Bildungszentrum, Supermarkt, Gastronomie, Pavillion und Urbangardening-Fläche.






Städtebauliche Anordnungsidee
Die Bestimmung des Gefängnisterritoriums (die Anordnung der Anbindungsgebäuden) und die Anordnung des Binnenraums basieren auf die Idee ´von innen nach außen´. In einer Gefangenenperspektive gibt es drei Zonen, die immer nach außen hin stufenweise vielfältiger und sozialer wird. Angefangen in einer 4er WG bis hin zum Binnenraum vergrößert sich die Interaktion zwischen den Insassen sowie auch die Aktivitätsmöglichkeiten. Das Interaktionsfeld erweitert sich weiterhin mit den Anbindungsgebäuden, wo die Insassen durch tatsächliche Begegnungen mit Bürgern sich in die Gesellschaft reintegrieren können.





Haupteingang, Verwaltungsgebäude














Innenperspektive, Bibliothek
















Nachts, Blick vom Pavilion